Wer sich hobbymäßig als Greenkeeper versteht, kennt den Unterschied zwischen üblichen Sichelmähern und den klassischen Spindelmähern. Der Hobbygärtner, der seinen Rasen notwendigerweise nur mäht, wenn es absolut notwendig ist, kennt in der Regel nur den üblichen Sichelmäher. Ähnlich einer Sichel schlägt der Sichelmäher die Grashalme durch ein waagerecht eingefasstes und schnell rotierendes Messer ab. Auf Grund der geringen Störanfälligkeit, und dem meist komfortablen Auffangen des Schnittguts mit einem Auffangkorb, ist der Sichelmäher, der in elektrischer und motorisierter Variante erhältlich ist, bei den Privatnutzern besonders beliebt.
Englischer Rasen mit Hilfe eines Spindelmähers
Im Gegensatz zum Sichelmäher, schneidet der Spindelmäher das Gras und schlägt es mit dem Messer nicht nur ab. Bei einem Spindelmäher rotiert eine waagerechte Spindel mit in leichter schraubenlinienförmig angebrachten Messer. Diese laufen an einem parallelen Gegenmesser vorbei. Dadurch wird der Rasen wie bei einer Schere ab geschert. Die Schnitthöhe wird durch das Gegenmesser oder durch die Räder eingestellt. Spindelmäher gibt es schon für unter 100 € im Baumarkt. Ohne Auffangkorb kann der Rasen als Mulch liegen gelassen werden, was dauerhaft nicht zu empfehlen ist. Auch für Spindelmäher gibt es Auffangkörbe, deren Einsatz zu empfehlen ist. Spindelmäher sind entweder manuell zu bedienen, mit Akkubetrieb oder im großen Stil auf Fußballplätzen oder Golfplätzen auch im motorisierten Einsatz zu finden. Manuelle Spindelmäher, auch Walzenmäher genannt, sind besonders für kleine Flächen bis ca. 200m² geeignet.
Vorteile eines Spindelmähers
Mit Spindelmähern kann der Rasen sehr kurz geschnitten werden. Arbeiten Sichelmäher in der Regel mit einer Schnitthöhe von mindestens 30mm, können Spindelmäher sogar im Millimeterbereich arbeiten. Das Green auf einem Golfplatz wird zum Beispiel täglich auf ca. 6mm geschnitten. Durch die niedrige Schnitthöhe werden auch kleine Gräser erfasst. Darüberhinaus wird das Wurzelwachstum durch den sauberen Schnitt gefördert. Der Rasen sieht dadurch sehr gepflegt aus. Bei Sichelmähern fransen die Gräser meist aus, was zu einem gelblichen und bräunlichen „Stich“ des Rasens führt. Während bei Sichelmähern der Rasen beim Mähen trocken sein muss, empfiehlt sich beim Spindelmäher leicht feuchter Rasen. Mögliche Nachteile eines Spindelmähers wären die Notwendigkeit den Rasen meist 2-mal die Woche schneiden zu müssen, da längerer Rasen nur gewalzt und nicht geschnitten wird. Darüber hinaus müssen die Spindelmesser regelmäßig geschliffen werden, was nicht ganz billig ist. Ist das Gegenmesser nachstellbar, kann sich der Spindelmäher „selbst schleifen“.
Umstieg von Sichel- auf Spindelmäher
Wer nun die Vorteile eines Sichelmähers nutzen möchte, dem seien hier einige Hinweise zum erfolgreichen Umstieg auf Spindelmäher gegeben. Zu allererst müssen Sie sich mit dem Gedanken anfreunden, den alten Sichelmäher nicht auf den Schrott geben zu müssen. Denn wenn der Rasen mal etwas länger ist, muss mit einem herkömmlichen Sichelmäher vorgemäht werden. Die Schnittlänge nach und nach reduzieren. Wer seinen Rasen sonst auf 50mm geschnitten hat, sollte nicht gleich auf 10mm reduzieren. Die ideale Schnitthöhe bei Spindelmähern beträgt 15mm. Den Rasenschnitt immer entfernen, da sich sonst Rasenkrankheiten verbreiten bzw. entstehen können. Nutzen Sie einen Spindelmäher oder einen konventionellen Sichelmäher? Schreiben Sie uns doch über die Kommentarfunktion!
Wer nun einmal eine mit einem Spindelmäher gepflegte Rasenfläche gesehen hat, wird die Unterschiede zum Sichelmäher sofort erkennen: Bei noch genauerem Hinsehen wird auch klar, warum das so ist. Der vom Messer erzeugte Luftstrom richtet den Grashalm auf, das dann vom Sichelmesser abgeschlagen wird. Dabei franst der Grashalm aus. Je nach Unschärfe des Messers kann es zu erheblichen Verletzungen der Pflanze kommen. Die verletzte Spitze des Grashalmes heilt nun braun ab, was den mit Sichelmähern gemähten Flächen deutlich anzusehen ist. – Der Spindelrasenmäher dagegen schneidet jeden Grashalm sauber über das Messer und die feststehende Gegenschneide ab. Die Wunden sind kleiner, Fransen treten nicht auf. Damit kann die Pflanze die Wunde schneller schließen und die Flächen behalten ihre sattgrüne Farbe.
Das Aufrichten der Grashalme durch den Sichelmäher ist ein besonderer Vorteil dieser Geräte.
Wer die Messer seines Sichelmähers regelmäßig (vor jedem Schnitt) kontrolliert und ggf. nachschärft, sodaß die Sichel den Namen “Messer” auch verdient, wird auch damit keine gelben Halmspitzen bekommen.
Wenn man den Mäher su Saugzwecken benutzt (Laub, Zweige, Vertikutiergut etc. sollte das scharfe Messer geschont werden, oder es muß eben nachgeschärft werden.
Wer nicht selbst schärfen kann, dem empfiehlt sich der Kauf mehrerer Ersatzmesser, die dann rationeller Weise en bloc zum Schärfen abgegeben werden können.
So steht im Bedarfsfall immer ein wirklich scharfes Messer zur Verfügung. Eine Schnitthöhe von 2- 3 cm wird dann auch noch gut vertragen.