Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Das trifft auf das Rezept in diesem Artikel über die Zubereitung von frischen Miesmuscheln ebenfalls zu. Die einen werden sagen, dass sie so etwas niemals essen würden, die anderen halten die Miesmuscheln für eine Delikatesse, die sie niemals mehr missen wollen. Miesmuscheln sind noch vor den Austern die wichtigsten essbaren Muscheln. In Europa werden hauptsächlich die Mytilus edulis und die Mytilus galloprovincialis gegessen. Ein Großteil der Muscheln wird seit dem 13. Jahrhundert in Aquakulturen in Galicien gezüchtet. Von den 550.000 Tonnen Miesmuscheln, die jährlich in Europa gehandelt werden, kommen ca. 250.000 Tonnen aus den Aquakulturen Galiciens im Nordwesten Spaniens.
Für die Zubereitung der Miesmuscheln in Rieslingsud für ca. 4 Personen benötigen Sie folgende Zutaten:
- Ca. 2Kg frische Muscheln
- Stückchen Butter
- Etwas Mehl
- 2 kleine Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Packung passierte Tomaten
- 1 Dose gewürfelte Tomaten
- 1 Glas Riesling
- 2 frische Baguettes
- Salz und Pfeffer, ggf. etwas Zucker
Die frischen Miesmuscheln werden zuerst unter fließendem Wasser gewaschen. Dabei nicht zu sparsam mit dem Wasser sein, damit später kein Sand in den Muscheln enthalten ist. Muscheln, die sich beim Waschen nicht langsam schließen, sondern geöffnet bleiben, werden weggeworfen.
Zubereitung
Das Stückchen Butter wird in einen Topf oder eine hohen Pfanne gegeben und zum Zerlaufen gebracht. Im Anschluss daran werden die feingewürfelten Zwiebeln und die fein gehackte oder gepresste Knoblauchzehe hinzugegeben und bei schwacher Hitze langsam glasig angebraten. Eventuell im Anschluss etwas Mehl darüber stäuben, damit die Soße später eine gewünschte Sämigkeit besitzt. Das ist je nach persönlichem Geschmack unterschiedlich und sollte sich jeder selbst ausprobieren. Nun werden die frischen Miesmuscheln in die Pfanne oder Topf dazugegeben. Die Muscheln nun bei schwacher Hitze und gelegentlichem Umrühren ca. 5 Minuten anschwänken. Jetzt ist es auch ander Zeit, die Baguettes in den Ofen zugeben, damit diese pünktlich fertig sind und herrlich duftend serviert werden kann. Alternativ kann man natürlich frisches Baguette vom Bäcker genommen werden. Zurück zu den Miesmuscheln: Bevor die passierten Tomaten und gewürfelten Tomaten hinzugegeben werden, werden die Muscheln erst einmal großzügig gesalzen und gepfeffert. Den gesamten Muschelsud samt Muscheln nun nicht länger als 5 Minuten köcheln lassen. Gegebenenfalls nun einmal abschmecken und mit Zucker die Säure der Tomatensauce etwas neutralisieren. Die frischen und gegarten Miesmuscheln nun mit dem Glas Riesling ablöschen und nochmals 2-3 Minuten köcheln lassen, damit der Alkohol wieder verkocht. Vor dem Servieren, werden die durch das Köcheln sich nicht geöffnete Muscheln weggeworfen.
Wie die Miesmuscheln stilvoll gegessen werden
Eine gute Mischung aus Rieslingsud und Miesmuscheln werden nun in tiefe Teller oder Schalen gegeben. Dazu wird ein Brotkorb mit geschnittenem frischem Baguette auf den Tisch serviert. Bitte auch nicht den Teller für die leeren Schalen vergessen. Miesmuscheln sind Fingerfood. Man nimmt nun eine Schale in die Hand und piekt in das Muschelfleisch und entnimmt das selbige mit einer kleinen Gabel. Ich verwende gerne Kuchengabeln. Als Sättigungsbeilage wird das frische Baguette in den Sud getunkt und zu den leckeren Miesmuscheln gegessen. Bleibt nach dem Essen noch etwas Sud im Teller oder in der Schale, kann und wird dieser gern am Ende des Essens ausgetrunken. Übrigens sind Miesmuscheln in Rieslingsud als Diät-Gericht anzusehen. Bis auf das Stückchen Butter ist kaum Fett im Rezept enthalten. Der Sud hat auch sehr wenige Kalorien und das Baguette besteht zwar aus Kohlenhydraten, aber mit frischen Muscheln wird „Fett eingespart“ und das ist die wichtigste Regel beim ernährungsbewussten Kochen. Viel Spaß beim Nachkochen!
Übrigens…
Dass man Muscheln nur in den Monaten mit einem „R“ essen sollte ist korrekt. Also von September bis April. Der Grund liegt darin, dass die Muscheln in den Monaten Mai bis August laichen und das Fleisch der Muscheln nicht so prall ist. Darüber hinaus ist in den frühen Sommermonaten Algen-Hochsaison. Diese werden von den Muscheln gefressen und können beim späteren Verzehr dieser Muschel zu Vergiftungen beim Menschen führen. Fazit: Wir haben zurzeit Dezember: Guten Appetit.